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DIE GESTALTUNG DER GLAUBENSBÜCHER
 

Gestaltung der Glaubensbücher

Kurt Zisler


 

Die äußere Aufmachung des Buches ist das erste, was den Schülerinnen und Schülern begegnet.
Deshalb ist auf diese äußere Gestaltung großer Wert zu legen.

Ein Buch braucht eine ästhetische Gestaltung.
Das meint,


 

Ästhetik: Das Buch vermittelt eine positive, freundliche und anspruchsvolle Grundtendenz

 
dass Schülerinnen und Schüler gerne danach greifen,
dass auch Lehrerinnen und Lehrer es gerne in die Hand nehmen,
dass es auch für Eltern ansprechend ist – und sich daraus ein Gespräch mit den Kindern ergeben kann
dass es unter Umständen auch von Schülerinnen und Schülern aufbewahrt wird.



 

Die ästhetische Gestaltung soll eine Aufmerksamkeit ermöglichen, die auch auf die Themen und Inhalte wirkt. In dem Sinn meint ästhetische Gestaltung eine über die Sinne, d.h. hier die Augen erzielte Aufmerksamkeit. Das ist seit der Begründung der Ästhetik als eigene Disziplin durch J. G. Baumgarten ein eigener, die Vernunfterkenntnis ergänzender Weg der Erkenntnis. In dem Sinn wird auch ihre Bedeutung in der neueren Religionspädagogik hervorgehoben (u.a. durch Hilger, W. Welsch). Dies ist auch ein wesentlicher Akzent der bisherigen Glaubensbücher HS / AHS und VS, die von Gruppen der Grazer Autorinnen und Autoren erabeitet wurden, und ihres religionspädagogischen Konzeptes.


 

Aufmerksamkeit: Ästhetische Gestaltung soll eine über die Sinne erzielte Aufmerksamkeit ermöglichen

 

Daraus ergibt sich folgende Bedeutung für Religionspädagogik und Religionsdidaktik:


 
Es soll dabei das Interesse an religiösen Fragestellungen wachgehalten werden (gegen Desinteresse und Langeweile),
es soll ein bildliches Wissen über den Glauben vermittelt werden,
es sollen durch kreative Formen der Bildgestaltung selbst kreative Auseinandersetzungen im religiösen Bereich möglich werden, die für Schülerinnen und Schüler auch persönlich bedeutsame und aktuelle Ergebnisse bringen können.



 

Bildhaftes Wissen: Religiöse Fragestellungen sollen wachgehalten werden

 

Nicht gemeint ist ein Abgleiten in Formen des Beschöningenden oder Behübschenden, die vom Inhalt weglenken und nur eine sich genügende Attraktivität anstreben - Formen, die zurecht als Ästhetizimus kritisiert werden, die “Design” statt “Sein” anbieten.

Es ist unter der ästhetischen Gestaltung als dieser Ermöglichung einer Aufmerksamkeit auch nicht nur das Schöne oder Kunst gemeint.

Bestärkt wird dieser Ansatz einer ästhetisch vermittelten Religionspädagogik durch die Wissenssoziologie, die neben dem expliziten begrifflichen Wissen auf die Bedeutung des bildlichen Wissens hinweist.


 

"Sein" statt "Design"

 

Daraus ergeben sich konkrete Prinzipien


 
Doppelseitenprinzip (als Grundprinzip – mit Ausnahmen) als Ermöglichung einer überschaubaren, wahrnehmbaren Einheit
Ein zeitgemäßes und ansprechendes Layout, in dem auch Leerraum einen Platz hat
Eine Bildauswahl, die eine Schule der Wahrnehmung und des Sehens ermöglicht, die theologische und anthropologische Inhalte erweitert und nicht verdoppelt,
Eine Präsentation vielfältiger Formen von Bildern in entsprechender Größe und Qualität
Eine Hereinnahme von Liedern, poetischen und biblischen Texten



 

Ansprechend: Im modernen Layout hat auch der Leeraum eine Bedeutung

 

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